Mit dem Fahrrad durch Neuseeland
Freitag, 13. März 2015
Go North
Der Hinterreifen meines Fahrrades ist platt. Wie Menschlich. Ich tausche den Schlauch. Ein Leck ist nicht zu finden. Ein Fall für Copperfield? Vorsichtshalber kaufe ich noch einen neuen. Mein erster Punkt auf der Landkarte, Orewa. Mein Weg führte mich vorbei am „Parrs Park“, über Sunnyvale, durch die sehr schönen „Falls Park“ und „Central Park“, entlang des North-Western Motorway nach West Harbour, Hobsonville, Schnapper Rock, Albany und Farway Height, über die E Coast Rd nach Silverdale und schließlich nach Orewa. Und wie so oft ist der Weg das Ziel. In meinem Falle: „Lerne Dich im Verkehr zu bewegen“. Das Brauchtum des Linksverkehrs kenne ich aus Schottland. Hier kommt hinzu, dass ein Radfahrer auf der Straße nicht unbedingt erwartet wird. Auf der E Coast Rd. hupen mich zwei Trailer an. Die Fahrer waren wahrscheinlich mehr erschrocken als ich. In städtischen Bereichen fuhr ich auf der Straße. Radwege sind, soweit vorhanden als zusätzlicher Fahrstreifen kenntlich gemacht und werden von den Autofahrern auch respektiert. Ampeln erfordern Geduld. Die oft über Induktionsschleifen gesteuerte Grünschaltung nimmt natürlich auf Velophile keine Rücksicht. Dann heißt es geduldig auf ein Auto warten. Eine der wenigen Situationen, an denen ich mir mehr Verkehr wünschte. Oft teilen sich Fußgänger und Radfahrer eine Spur. Das ist mit Schildern kenntlich gemacht. Merkwürdig sind allerdings oft die damit verbundenen Umfahrungen für Kreuzungen konstruiert. Auf einen abgesenkten Bordstein kann man dabei nicht unbedingt bauen. Auf Highways kann man mit einem etwas dickerem Fell gut fahren. Motorways verbieten sich selbstredend. Wenn es ging nutzte ich den oft sehr breiten Randstreifen um mich aus dem Fahrbereich des automobilen Verkehrs zu verkrümeln. Ging das nicht hieß es breite Brust zeigen. Und winken was das Zeug hält. Und entgegen anderen Quellen habe ich seitens der Autofahrer viel Rücksicht erfahren. Bauarbeiter werkeln wie anderorts auch ständig an den Fahrbahnen. Sahen sie mich kommen, lotsten sie mich freundlich um die Baustelle herum. Möglicherweise dachten sie: „Dieser Verrückte muss jede Hilfe bekommen, die er kriegen kann“. Doch wahrscheinlicher ist, das auch sie einfach nur freundliche Menschen sind. Als ich mich am Duke Park verfuhr und plötzlich am Ende einer unfertigen Straße stand, lachten die Arbeiter nur und schickten mich zurück. Leider in die falsche Richtung. Nun gut ich hatte mein Navi und sie ihren Spaß. Die von mir gewählte östlich verlaufende Route war sehr bergig. Die oft spektakuläre Aussicht, entschädigte für die Quälerei. Die Lufttemperatur lag deutlich über zwanzig Grad und trieb mir den Schweiß aus allen Poren. Im Gegensatz zu Kuala Lumpur musste ich mich hierfür allerdings anstrengen. Und radelnde Kiwis? Es gibt sie. Ich konnte sie allerdings an einer Hand abzählen und hätte dabei auch noch ein Kerl vom Sägewerk sein können. Es waren offensichtlich vom Rennradsport begeisterte Menschen. Am Ziel meiner heutigen Tour, das Meer. Und mehr geht bekanntlich immer.

Fotos:
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