Mit dem Fahrrad durch Neuseeland
Mittwoch, 11. März 2015
Kuala Lumpur
Um es mal mit dem „Götz von Berlichingen“ zu sagen : „Das Holiday Inn wurde genau dort gebaut, wo man den Reichsritter mal gernhaben sollte.“ Obgleich in der Anlage gediegen, geht hier ohne automobile Unterstützung gar nichts. Das wird die Damen und Herren des nebenan liegenden Golfclubs nicht interessieren. Wer hier Bälle im Bunker versenkt, kommt und geht eh mit dem Wagen. Eine kleine Entschädigung; das Taxi zur 14 Autokilometer entfernten Bahnstation, ist für schlappe 4 Euro zu haben. Inklusive Fahrer. Die Schnäppchenjagd geht mit der KTM weiter, die für knapp 20 Bahnkilometer 50 Cent verlangt. Rapid KL schlägt mit 40 Cent für eine Fahrt zu Buche. Pinkeln geht in gepflegtem Ambiente für 5 Cent. Soviel zu den Vergnügungen des kleinen Mannes. Kuala Lumpur ist der in Beton gegossene wirtschaftliche Aufschwung des Landes. Straßen, Eisenbahnen und, im Unterschied zu Deutschland, auch eine Magnetschwebebahn kommen auf Stelzen daher. An allen Ecken und Enden wird gebaut, was die Mischmaschinen hergeben. Weithin sichtbares Zeichen der Baukunst sind die imposanten Petronas Towers. Mit 452 Metern schaffen sie es immerhin noch in die Top Ten der weltweit höchsten Gebäude. Touristen sollten die Füße von der Stadt lassen. Das wirklich schwer zu laufende Pflaster von Venedig hat hier seinen Meister gefunden. Man sollte den Blick tunlichst nicht vom Boden nehmen, was im krassen Gegensatz zur Höhe der Gebäude steht. High Heels zu tragen, kommt einem Selbstmordversuch gleich. Wer es schlichter mag, stürzt sich einfach von den meterhohen Bordsteinkanten. Zum Ausgleich gibt es sehr freundliche Menschen, mit einem angenehmen zurückhaltendem Wesen. Doch einmal in Fahrt gekommen, sind sie neugierige und redselige Gesprächspartner. Parliert wurde in Englisch, das die meisten der Angesprochenen auch trotz meines sächsischem Akzents verstanden. Der Straßenverkehr forderte volle Aufmerksamkeit. Erst rechts, dann links gilt hier nicht, weil alle links sind. Und nahe der Fahrbahn kann man schon mal den Fahrtwind eines sportlich fahrenden Motorrades im Nacken spüren. 42 Grad im Schatten forderten Respekt. Allerorten wird mit Klimaanlagen gegen Achselnässe angekämpft. Kein Kaufhaus, kein Restaurant, kein Zug ohne Klimaanlage. Selbst unter dem Dach der Bahnsteige werkeln Ventilatoren und versuchen den Wartenden Kühlung zu verschaffen. Ich schaffte es nicht trockenen Hemdes davonzukommen und erwischte auf der Rückfahrt das wohl einzige Taxi der Stadt ohne Klimaanlage. Schweiß gehabt.

Fotos:
https://cloud.gmx.net/ngcloud/external?shareId=_wQCs1ILSBGAsNoGcMRJGg74101#/Kuala%20Lumpur

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Letzte Aktualisierung: 2015.04.11, 20:23
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